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Auf der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig kommt es jetzt zu wochenlangen Einschränkungen

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Weil die Deutsche Bahn Tausende Betonschwellen prüfen und austauschen muss, fallen ab Montag abschnittsweise Züge von Chemnitz nach Leipzig aus. Was Fahrgäste jetzt wissen sollten.

Chemnitz.

Bahnreisende von Chemnitz nach Leipzig müssen sich ab Montag auf Einschränkungen einstellen: Weil die Deutsche Bahn rund 44.000 Betonschwellen „präventiv“ prüfen und eventuell tauschen will, wird der Streckenabschnitt zwischen Chemnitz und Geithain in zwei Etappen für den regulären Verkehr gesperrt. Die Züge der MRB-Linie RE 6 und der City-Bahn-Linie 13 werden dann abschnittsweise durch Busse ersetzt. Wie die Deutsche Bahn erklärt, wolle man mit dem Austausch der Schwellen sicherstellen, dass die Züge während des Kulturhauptstadtjahres 2025 „verlässlich“ nach Chemnitz fahren könnten. Allerdings ist von der Streckensperrung ein Großereignis betroffen, das in Leipzig stattfindet: die Fußball-EM. Zwischen dem 18. Juni und 2. Juli werden in Leipzig drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinalspiel ausgetragen, zu denen erwartungsgemäß zahlreiche Fans mit dem Zug anreisen dürften.

26 Kilometer Strecke betroffen

Insgesamt geht es um 26 Kilometer Strecke. Los geht es laut Bahn auf der Linie RE 6 Leipzig – Chemnitz mit dem ersten Bauabschnitt zwischen Burgstädt und Chemnitz vom 20. Mai bis 10. Juli. Anschließend folge der Abschnitt Geithain – Burgstädt vom 5. August bis zum 13. Oktober 2024.

Frühere Abfahrtszeiten ab Chemnitz

Die Züge der Linie RE 6 verkehren zwischen Leipzig und Burgstädt demnach während des ersten Bauabschnitts nach regulärem Fahrplan. In Burgstädt müsse dann aber auf Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) mit späteren Abfahrtszeiten Richtung Chemnitz umgestiegen werden, teilt die Bahn mit. Ab Chemnitz würden die Busse des SEV zu einer frühen Abfahrtszeit losfahren, damit der Anschluss in Burgstädt an den Zug Richtung Leipzig sichergestellt werde. Darüber hinaus bietet die Mitteldeutsche Regiobahn eine zusätzliche Verbindung am Morgen von Montag bis Samstag ab Leipzig um 4:12 Uhr (Sonntag 6:12 Uhr) sowie eine späte Verbindung ab Chemnitz täglich um 23:00 Uhr an. „Damit werden den Fahrgästen bessere Anschlussmöglichkeiten an andere Verkehrsunternehmen in Chemnitz und Leipzig angeboten“, so die Bahn. Doch Obacht: Wegen der Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Bahnhof Burgstädt fährt der Ersatzbus an einzelnen Tagen spät abends nicht bis Burgstädt, sondern bis nach Narsdorf mit Anschluss an den Zug. Darüber hinaus muss am 1. Juni aufgrund von weiteren Baumaßnahmen auf dem Weg nach Leipzig noch ein weiteres Mal umgestiegen werden - und zwar zwischen Leipzig Hauptbahnhof und Leipzig-Liebertwolkwitz. Die Regionalexpresslinie nach Leipzig zählt zu den meistgenutzten Nahverkehrsstrecken in Sachsen, täglich sitzen durchschnittlich rund 5000 Fahrgäste in den MRB-Zügen.

Das sind die Auswirkungen auf die City-Bahn

Von den Baumaßnahmen betroffen ist auch die City-Bahn mit der Linie C13 auf dem Abschnitt Burgstädt – Chemnitz. Ersatzbusse der City-Bahn verkehren parallel zum Schienenersatzverkehr der Regionalbahn. „Beide Unternehmen haben ihre jeweiligen Abfahrtszeiten abgestimmt und dabei Bahnanschlüsse berücksichtigt“, so die Deutsche Bahn. Die Baufahrpläne sowie weitere Informationen sind im Internet auf der Website www.mitteldeutsche-regiobahn.de zu finden.

Unglück Hintergrund für die Baumaßnahmen

Hintergrund der Bauarbeiten ist das Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen (Bayern) am 3. Juni 2022. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand waren damals schadhafte Betonschwellen die Ursache für dieses tragische Unglücks, bei dem fünf Menschen starben und 78 verletzt wurden. Einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) zufolge hätten die am Unglücksort verlegten Spannbetonschwellen Schäden aufgewiesen, die dazu geführt hätten, dass die sogenannten Schienenauflager als Bindeglieder zwischen Schiene und Beton wegbrachen. Wie die Deutsche Bahn schrieb, hätten zusätzliche materialtechnische Untersuchungen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit der Schwellen gezeigt. Eine bestimmte Gesteinsart, die zur Produktion der Betonschwellen genutzt wurde, könnte demnach mitursächlich für die Schäden sein. Genauer könne man das mit Blick auf das noch laufende Verfahren nicht sagen, so eine Bahn-Sprecherin. Die Untersuchung des Unglücks durch das BEU läuft nach Angaben der Behörde noch, ein Abschlussbericht folge noch. Einen genauen Zeitpunkt konnte ein BEU-Sprecher allerdings nicht nennen. (juerg)

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